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Jurek Becker

(*30.9.1937 - †14.3.1997)

 

war ein deutscher Schriftsteller, Drehbuchautor und DDR-Dissident.


Jurek Becker wurde in Łódź in Polen geboren. Sein Geburtsdatum ist unbekannt, da sein Vater ihn im Ghetto älter angab, als er war, um ihn vor der Deportation zu bewahren. Später erinnerte er sich nicht mehr an das richtige Geburtsdatum. Wahrscheinlich war Jurek Becker einige Jahre jünger, als überall verzeichnet ist. Nach dem deutschen Überfall auf Polen 1939 wurde Jurek Becker zusammen mit seinen Eltern ins Ghetto von Łódź deportiert. 1944 kam er mit seiner Mutter, Anette Bekker, zunächst in das KZ Ravensbrück und später nach Sachsenhausen bzw. ins KZ-Außenlager Königs Wusterhausen. Seine Mutter starb nach der Befreiung, sein Vater fand ihn 1945 wieder.


Becker lebte nach 1945 in Ost-Berlin, 1955 machte er das Abitur. 1960 begann er ein kurzes Film-Szenarium-Studium in Babelsberg und schrieb mehrere Kabarett-Texte. 1962 war er festangestellter Drehbuchautor bei der DEFA und schrieb einige Fernsehspiele und Drehbücher. Sein berühmtestes Buch, Jakob der Lügner, wurde bisher zweimal verfilmt. Die Verfilmung durch die DEFA war für den Oscar als bester ausländischer Film nominiert (1974, DEFA-Studio der DDR, Regie: Frank Beyer, Darsteller: Vlastimil Brodský, Erwin Geschonneck, Henry Hübchen). 1976 unterzeichnete der politisch engagierte Jurek Becker mit elf weiteren Schriftstellern einen Brief gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns, was mit dem Ausschluss aus der SED und aus dem Vorstand des Schriftstellerverbands der DDR bestraft wurde.


1977 er zog mit Genehmigung der DDR-Behörden in den Westen, da seine Bücher in der DDR nicht mehr verlegt und Filmprojekte abgelehnt wurden. Er erhielt ab 1979 ein weiteres für zehn Jahre ausgestelltes Dauervisum, das so einmalig gewesen sein dürfte. Es ermöglichte ihm, im Westen zu leben, aber dennoch bei Bedarf in die DDR einzureisen.

 

Quelle:Wikipedia